Denkt man an besondere Städte in Südamerika fallen einem Rio, Cusco, Lima oder La Paz ein. Hier hat man zumindest eine Vorstellung, wie es dort aussieht oder aussehen könnte. Doch von Santiago de Chile hatten wir kein Bild im Kopf, es gibt keine herausragenden Sehenswürdigkeiten, die man schon einmal gesehen hat oder über die berichtet wurde. Doch wir wollen uns die Stadt einmal näher anschauen. Von Valparaiso aus in gut 90 Minuten per Bus zu erreichen. Zudem wollen wir in die 900 km entfernte Atacama-Wüste und Santiago eignet sich perfekt, um einigermaßen komfortabel dorthin zu gelangen.
Wo liegt Santiago de Chile?
Geografisch liegt Santiago in einem Tal zu Füßen der Anden und ist von Gebirgsketten und Küstengebirgen umgeben. Rund 5,2 Mio. Menschen wohnen in der Stadt am Rio Mapocho. Gegründet wurde sie 1541 vom spanischen Konquistador Pedro de Valdivia, der sie nach seiner spanischen Heimatstadt Santiago del Nuevo Extromo benannte. Aufgrund der zahlreichen Erdbeben gibt es kaum noch gut erhaltene Kolonialbauten. Aber dennoch gibt es einige Plätze und Orte, die einen Besuch lohnen.
Sehenswertes in Santiago de Chile
Das Zentrum im Herzen der Stadt - Plaza de Armas
Die weitläufige Plaza de Armas ist das Herz von Chiles Hauptstadt Santiago. Hier steht die große Kathedrale „Catedral Metropolitano“, die innen prunkvoll verziert ist. Die im Jahre 1800 fertiggestellte Kathedrale ist Sitz des Erzbistums Santiagos und das bedeutendste Gotteshaus des Landes.
Daneben gibt es auf dem Plaza de Armas noch einige schöne, geschichtsträchtige Gebäude aus der Gründerzeit wie das Kongressgebäude, das "Museo Historico Nacional“ und die städtische Hauptpost, bei deren Eingangshalle man eine Vorstellung bekommt, wie es vor über 250 Jahren einmal gewesen war.
Cerro Santa Lucia
Der Cerro Santa Lucia liegt am Rande der Altstadt von Santiago de Chile und ist eine Parkanlage auf dem Hügel, auf dem Santiago de Chile ursprünglich gegründet wurde. Die spanischen Eroberer nutzen den Hügel als Wachturm und gründeten dort 1541 die Stadt Santiago del Nuevo Extremo. Es ist ein netter Spaziergang dorthin und man bekommt schon einen ersten Eindruck über die Ausmaße der Stadt.
Museo de Bellas Artes
Das Museo Nacional de Bellas Artes ist eines der wichtigsten Zentren für die Verbreitung der bildenden Kunst in Chile. Es ist das erste Kunstmuseum in Lateinamerika und hat einige sehenswerte Bilder und Skulpturen in der Ausstellung, die sogar kostenfrei ist
Cerro San Cristobal
Im Stadtteil Bellavista liegt der Cerro San Cristobal - der rund 800 m hohe Berg San Cristobal. Es ist der Hausberg und vor allem am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel, das man sowohl mit einer Zahnradbahn oder auch mit der Seilbahn erreichen kann. Wir wollen ja alles zu Fuß erkunden und entscheiden uns für einen Fußmarsch, was wir aber bei 35 Grad in der Mittagshitze schnell bereuen. Es gibt kaum schattenspendende Bäume, der Weg ist staubtrocken. Aber da müssen wir durch. Wir sind ja nicht die Einzigen. Ganze Familien schleppen sich den Hügel hoch. Oben angekommen hat man einen schönen Rundblick über die Stadt, auch wenn es etwas diesig ist.
Ansonsten ist das Bellavista -Viertel die Vergnügungs- und Ausgehmeile der Stadt und besteht aus vielen kleinen farbenfrohen Häusern und unzähligen Bars, Clubs und Restaurants.
In der Millionenstadt Santiago de Chile werden an den Sonntagen viele Straßen gesperrt und für Fahrradfahrer und Skater freigegeben werden. Beeindruckend - das sollte doch auch einmal bei uns Schule machen.
Santiago de Chile ist sicherlich die europäischste Hauptstadt Südamerikas. Es gab daher bei unserem zweitägigen Besuch nicht viel Neues und Unbekanntes zu entdecken. Da wir lieber in andere Kulturen eintauchen möchten, haben wir uns spontan dazu entschieden, nach unserem Aufenthalt in die Atacama-Wüste weiter nach Bolivien zu reisen. Hier gibt es mit Sicherheit noch viel Ursprüngliches zu entdecken.
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