Cusco - das Herz des Inka-Reichs

Inmitten  der Anden Perus,   auf 3.400 m Höhe,  liegt Cusco. Hier nahm alles seinen Anfang. Cusco war die Hauptstadt des Inka-Imperiums und ist die älteste Stadt auf dem südamerikanischen Kontinent, in der Menschen kontinuierlich lebten. Das Wort „Cusco“ kommt aus der Sprache der Quechua  und bedeutet „Nabel“ oder „Zentrum“. Die Namensgebung fand aufgrund der hochgelegenen Lage in den Anden und des immensen Straßennetzes, welches auf dem Areal rund um die Stadt entstanden ist, statt. Von Cusco aus wurden alle Orte des Inkareiches verbunden. 

Wir befinden uns  also am „Nabel der Welt“. 

Paraden, Prozessionen und Musik im Herzen von Cusco

Wie in nahezu allen lateinamerikanischen Städten, ist die Plaza de Armas auch in Cusco das Zentrum der Altstadt. Rings um den großen rechteckigen Platz befindet sich die Catedral de Santo Domingo. Wenige Jahre nach dem Sieg der Spanier über die Quechua Indianer, wurde die Kirche auf den Grundmauern eines zerstörten Inka- Palastes  erbaut. Es bedurfte allerdings über 100 Jahre bis zur Fertigstellung der Kirche. Sie gehört heute mit ihren acht Altären und ihren beiden Nebenkirchen „Iglesia del Triunf“ und „Iglesia de Jesús María“ zu den größten Sakralbauten Lateinamerikas. Gegenüber befindet sich die Jesuitenkirche „Iglesia La Companía de Jesús“. Auch diese Kirche wurde auf den Grundmauern von Inka Tempeln erbaut und zählt heute zu den schönsten Barockkirchen Südamerikas. Rings herum befinden sich die kolonialen Herrenhäusern. Hier finden sich die meisten Cafés und Restaurants und die Plätze auf den kleinen Balkonen mit dem Blick auf die Plaza sind heiß begehrt. 

 

Ursprünglich war hier das kulturelle Zentrum der Inka-Stadt, der Platz war doppelt so groß und wurde für die religiösen Zeremonien und Veranstaltungen genutzt.

 

Gefeiert wird hier  aber immer noch, bei unserem Besuch fand gerade der "Carneval" seinen Höhepunkt und die farbenfrohen Kostüme und Trachten begeisterten uns. 

 

Wir schlendern durch die Stadt, vorbei an wunderschönen Bauten aus der Kolonialzeit und historischen Plätzen, durch kleine Gassen,  bewältigen viele Stufen und haben tolle Ausblicke auf die Stadt. Aber man ist selten lange allein.  Souvenir- und Tour-Anbieter kommen von allen Seiten. Und sind sie einmal nicht anwesend, was eigentlich nie vorkommt, gibt es noch Anbieter für Massagen und Restaurants.  Manchmal wird es einem schon zu viel, auf der anderen Seite sind die Menschen abhängig von der mageren Provision, die sie beim Kauf erhalten. Und wir fragen  uns, wer die ganzen Dinge kaufen soll.  Und ja,  manchmal findet auch ein Souvenir seinen Weg zu uns. 

Sacsayhuamán

Am Stadtrand hoch über dem Viertel San Blas gelegen, erstreckt sich das archäologische Bauwerk Sacsayhuamán, eines der wichtigsten archäologischen Komplexe des Inkareiches  Kommt man erst einmal oben an, heißt es, tief Luft holen. Immer wieder muss man unzählige Treppen steigen und es wird einem wieder bewusst, dass wir uns in 3.400 Metern bewegen. Wie fit müssen eigentlich die Inkas gewesen sein? 


Beeindruckend sind die großen Steinblöcke, von denen einige mehr als 9 Meter hoch sind und bis zu 100 Tonnen wiegen. Sie sind feinsäuberlich gemeißelt. Mit  feinster Präzision und einer eindrucksvollen Technik wurden die Steine an  allen Seiten, Ecken und Kanten perfekt zusammen gesetzt  und trotzen ohne Verwendung von Zement jedem Sturm. Man schätzt, dass dies die Arbeit von 25.000 Männern war, unter ihnen Architekten, Astronomen, Ingenieure, Schnitzer und Steintransporteure. Man schätzt, dass mit dem Bau um 1350 n.Ch. begonnen wurde. Es ist bis heute noch umstritten, ob es sich um eine militärische Befestigung zum Schutz für den am meisten gefährdeten Zugang zur Stadt  oder um einen zeremoniellen Tempel handelt.

 

Heute erfreuen sich vor allem die Felsformationen großer Beliebtheit. Ob die Inkas auch diese Felsen runter rutschten, ist aber nicht überliefert. 

 

Tipp:

Für den Zutritt zu den Inka-Stätten in und um Cusco benötigt man Tickets;  wir hatten uns für das Sammelticket Boleta Turistico, entschieden. Das Ticket kostet etwa 130 Sales (ca. 35 Euro), ist zehn Tage gültig, ermöglicht den Eintritt zu 16 Sehenswürdigkeiten  und Museen in der Stadt Cusco und der Umgebung sowie im Sacred Valley, dem Heiligen Tag der Inkas. Wenn man nur Cusco besucht oder nur die Ruinen im Heiligen Tal besichtigt, dann lohnt sich jeweils nur ein Teil-Ticket, ein sogenanntes Boleto Turistico Parcial. für 70 Solos (18 Euro), ist aber nur einen Tag gültig, für das Heilige Tal zwei Tage gültigTickets sind erhältlich in der Touristeninformation oder direkt an den Sehenswürdigkeiten. Die Tickets beinhalten aber nicht den Eintritt zum Machu Picchu - diese sind über die offizielle Webseite zu buchen. 

 

In Cusco lässt es sich aushalten. Es gibt viel zu sehen -   Klöster, Kirchen und Museen, Marktplätze und viele historische Orte. Oder man sitzt einfach auf den großen Treppenstufen vor der Kathedrale. Hier kann man stundenlang beobachten, Einheimische und Touristen. Man tauscht sich aus, will wissen, wer woher kommt und wie lange man bleibt. Mit drei Monaten Reisezeit sind wir keine Exoten, im Gegenteil:  die meisten Reisenden, mit denen wir ins Gespräch gekommen sind, sind schon länger unterwegs. Es wird einem hier nicht langweilig.  Paraden, Prozessionen, Musik und Tänze - irgendetwas wird hier immer gefeiert und die Stimmung ist gut. 

Und trotz der im Vorfeld sehr düsteren Wetterprognose mit Regen und Kälte,  lässt sich die Sonne jeden Tag  sehen und wärmt uns. Wir befinden uns auf über 3.400 m Höhe. Abends und nachts ist es sehr kalt. Wir können es gut aushalten, unsere angemietete Wohnung ist recht komfortabel.  Das Glück ist also auf unserer Seite und wir hoffen, das bleibt auch in den nächsten Tagen so. Denn der Besuch zum Machu Picchu steht an. Wir sind gespannt, was uns erwartet. 

 

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