Villa de Leyva - die kleine, romantische Kolonialstadt

Wir hatten uns entschlossen, für zwei Tage nach Villa de Leyva zu fahren. Villa de Leyva ist in gut drei Stunden  sehr bequem mit den Bus ab Bogotá zu erreichen. Busse fahren regelmäßig vom Terminal de Transporte de Bogotá. Es gibt mindestens zwei Busgesellschaften, welche die Strecke nach Villa de Leyva fahren. Die wohl Etablierteste ist der Expresso Gaviota, 

Wo liegt Villa de Leyva?

Villa de Leyva liegt in der Provinz Ricaurte im Departamento de Boyacá, 37 km von Tunja entfernt auf einer Höhe von 2149 m in der Ostkordillere der kolumbianischen Anden. 

 

Die Kleinstadt mit  etwa  20000 Einwohnern wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründet. Bis heute spiegelt sich das im Stadtbild aus historischen Gebäuden und dem Jahrhundertealte Kopfsteinpflaster wider. Moderne Gebäude findet man hier nicht, vielmehr kleine, weiss getünchte Häuser  mit hübsch verzierten Holzbalkonen und roten Ziegeldächern. Seit 1954 ist die  Altstadt ein offizielles nationales Denkmal in Kolumbien.

 

Schon nach ein paar Stunden hat uns die Stadt in ihren Bann gezogen. Irgend etwas war  anders in dieser Stadt, das uns begeisterte. Es war nicht die Weihnachtszeit, die noch nachhallte oder der übergroße Marktplatz, an denen man sich abends zum Musizieren, Reden und Essen traf. Die Menschen wirkten hier alle so freundlich, offen und sind vor allem: sehr gelassen. Das hatte sich wohl auch auf die Tiere übertragen. Es war diese Mischung aus allem und nicht zuletzt die wunderschöne  Landschaft, die uns faszinierte. Gleich am ersten Abend wussten wir, dass wir länger als die geplanten zwei Tage hier bleiben wollten. In den Kolonialzeiten diente der Ort den spanischen Vizekönigen und Kolonialherren als Erholungsort. Dies sollte dann auch für uns ausreichen. 

Villa de Leyva ist eine Stadt  mit dörflichen Charakter. Sie  hat sich ihren eigenen, ganz besonderen Charme bewahrt. Es gibt dort nichts Spektakuläres;  nichts, was man sehen "muss" oder auch schon hunderte Male gesehen hat. Wir verbrachten unsere Tage mit dem Schlendern durch die kleinen Gassen und genossen das Leben in der kleinen Stadt, die immer noch einen dörflichen Charakter hat. Es macht einfach großen Spass, auf  dem zentralen Platz - es soll der größte Stadtplatz Südamerikas sein -  vor der großen Kirche  "Iglesia de Nuestra Señora del Rosario" zu sitzen und dort den Einheimischen  und den Touristen zuzuschauen. Am Abend kommen die Straßenkünstler und Musiker, packen ihre Instrumente aus und aus  jeder Gasse ertönt Musik und Lachen. Am Wochenende wird es belebter, die Familien aus den umliegenden Dörfern und aus Bogotá kommen. Von Hektik ist man hier aber weit entfernt. 

Convento del Santo Ecco Homo

In der näheren Umgebung, etwa 15 km von Villa de Leyva entfernt, liegt das  sehenswerte Convento del Santo  Ecco Homo.  Mit dem Bus geht es zunächst nach  Santa Sofia und von dort ist es noch ein kleiner Fußweg von etwa 15 Minuten. Auf einer Anhöhe befindet sich das 1620 nach spanischen Vorbild von den Dominikanern  erbaute Kloster mit seinem hübschen Innenhof und dem zentralen Brunnen. Die 33 Säulen stehen für die Lebensjahre Jesus. Lange Zeit war das Kloster vernachlässigt. Blutige Unruhen, Bürgerkrieg und Guerillas waren ein Grund, warum sich niemand mehr um die Gebäude kümmerte. Umwelteinflüsse, Plünderungen und Zerstörungen trugen das ihre dazu bei.

Doch die Dominkanermönche gaben ihr Kloster nicht verloren und restaurierten  in den Jahren zwischen 1965 und 1972 die Gemäuer.  

 

Sehenswürdigkeiten und Ausflüge um Villa de Leyva

  • "El Fósil": Ein Museum, das um ein fast vollständig erhaltenes Fossil eines Kronosaurus erbaut wurde. Ein Muss für Geschichtsinteressierte und Liebhaber von Dinosauriern
  • "Parque Arqueológico de Monquirá", bekannt auch als "El Infiernito" ist eine präkolumbische archäologische Stätte, die als Observatorium diente
  •  "Casa Terracota" - ein einzigartiges Haus, das komplett aus Ton gebaut ist und als das größte Keramikobjekt der Welt gilt.
  •  "Iguaque-Lagune": Die Lagune bietet spektakuläre Ausblicke und ist ein großartiger Ort für Naturfreunde und gilt als heiliger Ort für die Musica-Ureinwohner
  •  "Pozos Azules", das sind künstlich angelegte Teiche, die durch ihre blaue Farbe, die von den Mineralien im Boden kommt, beeindrucken. 

Villa de Leyva ist ein wunderbarer Ort der Entspannung auf dem Weg nach Medellin. Es ist aber auch eine perfekte Kombination aus Geschichte und Kultur. Dazu gibt es wunderschöne Landschaften und wer möchte, findet auch dort sein Abenteuer. 

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